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Lento lugubre, düster und breit, so lautet die erste Vortragsbezeichnung. Sergej Rachmaninoffs „Trio élégiaque“ begegnet der aktuellen kollektiven Gemütsverfassung mit einem Strom der Klage, der bald in einen heroischen Ton mündet.”

Lento lugubre, düster und breit, so lautet die erste Vortragsbezeichnung. Sergej Rachmaninoffs „Trio élégiaque“ begegnet der aktuellen kollektiven Gemütsverfassung mit einem Strom der Klage, der bald in einen heroischen Ton mündet. Tapferkeit als Gebot der Stunde, großes Drama für Geige, Cello und Klavier, das die Streicher zunächst mit der leeren Quint grundieren, einer verschatteten, sich zunehmend kräuselnden Wellenbewegung. Sie trägt das unentwegt sich aufschwingende und gleich wieder erschöpfende ElegieThema. Stillstand, Ekstase, ein auskomponierter Teufelskreis, bis zum fahlen Unisono zu tiefsten Klavierbässen am Ende.

Die Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters Hanna Asieieva, Darima Tcyrempilova und Dmitry Mayboroda stehen auf leerer Bühne im leeren Saal der Staatsoper in München. Kein Huster, kein Programmheft-Rascheln, es ist, als umhege die Stille ihr hoch konzentriertes Spiel auf besonders sorgsame Weise.